Nach seinem sensationellen Doppelgold beim Cadet Circuit in Prag ging es für Julian Maklakov kurze Zeit später vom 22. – 25. Februar zu den Europameisterschaften seiner Altersklasse U17 in Neapel. Qualifiziert hatte er sich außerdem für die Europameisterschaft der nächsthöheren Altersklasse, U20, die anschließend auch in Neapel stattfanden. Für Julian Maklakov also eine lange Woche im Süden Italiens, um sich mit den besten Säbelfechtern Europas gleich zweier Altersklassen zu messen. Der Turnierstart verlief optimal für Julian, aus seinen sechs Vorrundengefechten konnte er fünf Siege und nur eine Niederlage verbuchen. Insgesamt ließ er dabei nur 14 Gegentreffer (30 wären möglich gewesen) zu. Lediglich dem französischen Fechter Baptiste Giraud musste er sich mit 5:2 geschlagen geben, was aber angesichts seiner ansonsten hervorragend gefochtenen Vorrunde eindeutig verschmerzbar war. Nach der Vorrunde war Julian damit auf Platz 10 – bei 80 teilnehmenden Säbelfechtern – der Setzliste gesetzt, für den weiteren Turnierverlauf eine gute Ausgangslage. Eindeutig für die nächste Runde der letzten 64 qualifiziert, konnte Julian dort sehr klar mit 15:5 gegen Rodrigo Seixo aus Portugal gewinnen. Damit stand Julian nun mindestens unter den Top 32. Hier verlor Julian sein nächstes Gefecht sehr knapp mit 15:14 gegen den griechischen Fechter Thomas Avraam Grollios, gegen den er in der Vorrunde noch gewonnen hatte. Zu erwähnen sind leider sehr strittige Entscheidungen der zuständigen Kampfrichterin, die zu zwei roten Karten (gleichbedeutend mit jeweils einem Treffer für seinen Gegner) gegen Julian Maklakov führten. Schlussendlich belegte Julian damit Platz 20 bei seinen ersten Europameisterschaften und konnte damit den Sprung in die Top 20 seiner Altersklasse aus ganz Europa erreichen. Ein für die BTG Bielefeld und natürlich auch Julian ein beeindruckender und großartiger Erfolg.
Im Teamwettbewerb am darauffolgenden Tag ging Julian zusammen mit seinen Mannschaftskollegen Karl Dünger (FC Würth Künzelsau), Leonard Weber (TSV Bayer Dormagen) und Gideon Schumacher (FR Nürnberg) an den Start. Dort gewann die Mannschaft ihr erstes Gefecht gegen Tschechien eindeutig mit 45:21, was bedeutete, dass man nun unter den besten acht Mannschaften Europas war. In der nächsten Runde ging es für die vier Säbelfechter gegen die Mannschaft der traditionell starken Säbelnation Ungarn, denen sich die deutschen Fechter leider mit 45:38 geschlagen geben mussten. Am Ende stand ein mehr als respektabler Platz 8 für die vier noch jungen Säbelfechter zu Buche – bei 18 gestarteten Teams. Mit Leonard Weber und Julian Maklakov waren zwei der Fechter am Vortag unter die Top 20 gekommen – Leonard Weber erreichte Platz 7 – und die Kräfte hatten vielleicht etwas nachgelassen. Insgesamt konnte Julian bei seinen ersten Europameisterschaften damit gleich eine Duftmarke in Europa setzen. Die BTG Bielefeld bildet aus! Bei der Europameisterschaft der nächsthöheren Altersklasse U20, für die sich Julian auch qualifiziert hatte, bezahlte Julian Lehrgeld. In seiner Vorrunde konnte Julian kein Gefecht gewinnen und schied aus, beendete seine zweite EM innerhalb einer Woche aber auf dem 71. Platz einer Altersklasse, in der er in zwei oder drei Jahren regulär starten wird. Tiberiu Rapolti, einer der Trainer von Julian Maklakov, äußerte sich stolz: „Julian hat eine beeindruckende Leistung bei den Europameisterschaften gezeigt. Seine Entwicklung ist enorm, und ich bin sicher, dass er eine große Zukunft im Säbelfechten vor sich hat.“ Leonhard Wohlfahrt freute sich ebenfalls über Julians Erfolg: „Es ist fantastisch zu sehen, wie weit Julian gekommen ist. Sein Kampfgeist und seine technischen Fähigkeiten sind beeindruckend. Wir freuen uns alle auf seine vielversprechende Zukunft im internationalen Säbelsport.“ Diese kann Julian im April gleich eine Etage höher zeigen, denn er qualifizierte sich mit diesem Ergebnis für die kommende Weltmeisterschaft der Altersklasse U17 ab dem 12. April im saudi-arabischen Riad.

Auf dem Bild mit dem Team zu sehen von links nach rechts: Trainer Tiberius Rapolti, Julian Maklakov, Trainer Leonhard Wohlfahrt, Vater Denis Maklakov. Die Bilder im Gefecht zeigen von links nach rechts: Julian Maklakov (Deutschland) und Thomas Avraam Grollios (Griechenland).